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Medizinische Universität Wien

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MedUni Wien: Die Zukunft der Medizin gestalten 


Dank moderner Methoden der Genetik und Molekularbiologie wird Krankheit heute nicht mehr als allgemeine Diagnose, sondern als einzigartige Situation im Leben eines einzigartigen Menschen verstanden. Diagnosen sind somit in ihrer Individualität mit einem Fingerabdruck vergleichbar. Ein molekularer Fingerabdruck ermöglicht eine sehr präzise, individuelle Prävention und Therapie – das ist die Medizin der Zukunft, ohne Angst vor schweren Erkrankungen, die an der MedUni Wien bereits jetzt begonnen hat.
Es ist eine Zukunft, die sich unter Begriffen wie „Personalisierte Medizin“, „Präzisionsmedizin“, „individualisierte Medizin“ oder auch „digitale Medizin“ zusammenfassen lässt. Dem wichtigsten Trend in der Medizin des 21. Jahrhunderts trägt die Medizinische Universität Wien mit der Planung und Errichtung eines Zentrums für Präzisionsmedizin (ZPM), das durch Drittmittel und Fundraising finanziert wird, sowie mit dem Bau des Zentrums für Translationale Medizin und des Zentrums für Technologietransfer in den kommenden Jahren Rechnung. 


Ein Versprechen für die Zukunft


Das Zentrum für Präzisionsmedizin soll eines der führenden Zentren für Forschung und Entwicklung von Therapien auf diesem Gebiet werden und maßgeblichen Anteil an der Medizin des 21. Jahrhunderts haben. Der Fokus des neuen Zentrums liegt insbesondere auf biomedizinischer Forschung, klinischen Studien, Genom-Technologie, Bioinformatik und IT. 

Die unmittelbare Nähe zum AKH Wien bringt einen wesentlichen Vorteil für die betroffenen PatientInnen: Klinisch tätige ÄrztInnen und GrundlagenforscherInnen erarbeiten in enger Kooperation und räumlicher Nähe neueste Erkenntnisse, wodurch PatientInnen am aktuellsten Stand der Medizin sehr rasch behandelt werden können.
Mit dem Zentrum für Präzisionsmedizin sieht sich die Medizinische Universität Wien – mit rund 8.000 Studierenden, 5.500 MitarbeiterInnen, 26 Universitätskliniken, drei klinischen Instituten und zwölf medizintheoretischen Zentren eine der traditionsreichsten medizinischen Ausbildungs- und Forschungsstätten Europas – auch ihrer medizinisch-wissenschaftlichen Tradition verpflichtet: Große Namen wie Karl Landsteiner, der Entdecker der Blutgruppen, Ignaz Semmelweis, der Pionier der Hygiene, oder auch die Gründung der weltweit ersten Haut-, Augen- oder HNO-Klinik in Wien unterstreichen den hohen Stellenwert der Medizin in Wien – und sind zugleich ein Versprechen und Auftrag für die Zukunft.  
Die MedUni Wien ist durch ihre Geschichte, ihre Größe und den „Triple Track“ von Forschung, Lehre und Klinik geradezu prädestiniert, sich als Wissensmotor und als eine der Leitinstitutionen im österreichischen Gesundheitssystem zu positionieren. Alle Anstrengungen der MedUni Wien zielen darauf ab, auch künftig diese wichtige Rolle – national wie auch international – noch weiter auszubauen.
Als Gründungsgesellschaft der ÖPPM fühlt sich die MedUni Wien verpflichtet, die transsektorale Vernetzung aller Interessenten und Stakeholder, die zur Erforschung und Umsetzung der Personalisierten Medizin in Österreich beitragen wollen, voranzutreiben. 
 

Persönliche Mitglieder

Martin Bauer

Martin Bauer arbeitet an der Medizinischen Universität Wien als Klinischer Pharmakologe und Psychiater. In seiner Forschungstätigkeit beschäftigt er sich mit der Verteilung von Medikamenten im menschlichen Körper und Mechanismen, welche z.B. zum Nichtansprechen auf eine Therapie (Resistenz) oder zu vermehrten Nebenwirkungen in Personengruppen aufgrund spezieller genetischer Merkmale, des Alters oder Geschlechts führen können.

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Philipp Hofer

DI Dr. Philipp Hofer ist an der Medizinischen Universität Wien als Koordinator der Biobank des Klinischen Instituts für Pathologie tätig. Sein Fokus liegt im Aufbau von gut charakterisierten und nachhaltigen Gewebesammlungen unterschiedlichster Erkrankungsentitäten. Biobanken sind wichtige infrastrukturelle Ressourcen für die biomedizinische Grundlagenforschung und die Personalisierte Medizin. In Kooperationsprojekten zwischen Universitätskliniken und dem Klinischen Institut für Pathologie werden qualitätsdefinierte Kohorten generiert, welche für Forschungsprojekte mit den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Fragestellungen eingesetzt werden können. Besonderer Bedeutung kommt hierbei die Verknüpfung von biologischem Probenmaterial mit assoziierten klinischen Daten, Bild- und Qualitätsdaten zu. Nach dem Studium der Biotechnologie betreute Philipp Hofer eine Biobank flüssiger Proben und beschäftigte sich im Rahmen seiner Dissertation mit der Identifizierung von Biomarkern für die Früherkennung von Darm- und Prostatakrebs.
Philipp Hofer ist zudem der Projektkoordinator der „nationalen Vernetzungsplattform für personalisierte Medizin“ sowie der Österreichischen Plattform für Personalisierte Medizin, ÖPPM.

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Renate Kain

Univ.-Prof.in Dr.in Renate Kain, PhD leitet das Klinische Institut für Pathologie der MedUni Wien. Ihre Forschung beschäftigt sich mit den Mechanismen von Autoimmunerkrankungen, im Speziellen mit der Vaskulits kleiner Gefäße. In Kooperation mit großen internationalen Konsortien (RELENT, HELICAL, Ackitec) erforscht Prof. Kain die ätiologischen und pathogenetischen Mechanismen sowie die Vorhersehbarkeit des Erkrankungsverlaufes und neue Therapiemöglichkeiten. Ihre Arbeiten haben eine neue Gruppe von Autoantikörpern (gegen das lysosomale Membranglykoprotein 2, LAMP-2) in dieser Form der Vaskulitis beschrieben und beschäftigen sich mit der Frage, wie diese Antikörper Autoimmunität auslösen können. Die genauen Mechanismen werden derzeit in einem multinationalen EU-Projekt (RELapses prevENTion in chronic autoimmune disease: common mechanisms and co-morbidities, RELENT) und in einem von ANR (Frankreich) und FWF (Österreich) geförderten bilateralen Kooperationsprojekt mit Gertraud Orend (Straßburg) erforscht (From AAV to Chronic KIdney disease-contribution of TEnascinC – Ackitec). Als Präsidentin der ÖPPM ist ihr die nachhaltige Vernetzung aller österreichischer Akteure auf dem Gebiet der Personalisierten Medizin ein zentrales Anliegen.

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Die Forschungsgruppe Molekulare Systembiologie und Pathophysiologie unter der Leitung von Assoc. Prof.in Dr.in Dipl.-Ing.in Diana Mechtcheriakova hat ein starkes Interesse an der Identifizierung und Charakterisierung neuer krankheitsrelevanter Signalwege, Kontrollpunkte und Mechanismen, welche als Angriffspunkte für zukünftige therapeutische Maßnahmen dienen könnten. Im Rahmen unserer Forschungstätigkeit entwickeln wir innovative Systembiologie-basierte Ansätze, die es ermöglichen einen umfassenden Überblick über krankheitsrelevante Prozesse zu gewinnen. Unsere integrative Analysestrategie ist stark interdisziplinär – sie verbindet die Expertise aus den verschiedensten Fachbereichen und kombiniert zahlreiche molekularbiologische „State-of-the-Art“ Verfahren. Die Einzigartigkeit des Algorithmus liegt in der Entschlüsselung der Pathomechanismen des einzelnen Patienten im Rahmen eines personalisierten Zuganges zur Erforschung multifaktorieller Erkrankungen. Der Schwerpunkt liegt auf der Tumorimmunologie mit besonderem Interesse an den B-Zell-gesteuerten anti-Tumor-Immunantworten und den Sphingolipid-assoziierten Mechanismen.

 

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Leonhard Müllauer arbeitet in den Laboren für Molekulare Pathologie und Immunhistologie der Medizinischen Universität Wien. Die Labore führen vorwiegend molekulargenetische und immunhistologische Untersuchungen von Gewebe und Zellen, insbesondere Tumorzellen durch. Die Analysen dienen der Erstellung von Diagnosen, der Identifikation von Zielmolekülen für zielgerichtete Therapien und dem Nachweis von Resistenzmechanismen.
Die Forschungsprojekte der Labore umfassen die Identifikation genetischer Aberrationen und potentiellen Targets für die Therapie in malignen Tumoren, sowie die molekulare Regulation von Zelltod. Eine weitere zukünftige Ausrichtung der Labore besteht in der Prädiktion des Ansprechens von Tumorzellen auf Medikamente durch die Synthese von molekularer Tumorprofilerstellung mit in vitro Sensititvitätstestungen.

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Wir benutzen Methoden aus Bioinformatik, Mathematik und Informatik zur Aufklärung molekularbiologischer Vorgänge.
Viele Projekte entstehen aus medizinischen Fragestellungen, die von Kooperationspartnern aus Klinik und Laborforschung an uns herangetragen werden. Wir erstellen in diesen Fällen Datenanalysen mit modernsten Methoden, die wir interdisziplinär verfügbar machen. So konnten wir etwa Methoden der Entscheidungstheorie, wie sie in selbstfahrenden Autos angewandt werden, auf die Therapie-Entscheidung bei Brustkrebs übertragen. Mittels cutting-edge mathematischen Compartment-Modellen können wir Transportvorgänge an der Blut-Hirnschranke analysieren, die mit Standardmethoden nicht auswertbar wären. Aus Kooperationsprojekten resultiert oftmals jedoch der Bedarf, mathematische Methoden zu verbessern oder neu zu entwickeln. Dies ist dann Gegenstand unserer eigenen Forschungstätigkeit. Diese ist daher stets besonders anwendungsrelevant. Insgesamt orientiert sich unser Konzept ‚CoMM - Computing for Molecular Medicine‘ an jeweils brennenden biomedizinischen Fragestellungen.

 

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Peter Valent ist Gruppenleiter an der Medizinischen Universität Wien und Direktor des Ludwig Boltzmann Institutes für Hämatologie und Onkologie. Seine Forschungsinteressen umfassen diverse Neoplasien des blutbildenden Systems, leukämische Stammzellen, diagnostische Kriterien, prognostische Parameter und die Entwicklung von neuen zielgerichteten Therapien. Das Hauptziel und die Vision seiner Forschung ist es anti-neoplastische Therapien nachhaltig zu verbessern, und zwar über eine gezielte Vernichtung von neoplastischen Stammzellen. In seinen Konzepten zur Präzisionsmedizin werden die gewünschten Effekte dieser Therapien gegen die Nebenwirkungen gemäß dem Prinzip der Personalisierten Medizin ausbalanciert. Peter Valent koordiniert mehrere internationale Arbeitsgruppen und ein europäisches Kompetenznetzwerk. Er ist Mitglied in diversen medizinischen Fachgesellschaften und fungiert als Editor und/oder Gutachter in diversen hämatologischen Fachjournalen. Valent hat mehr als 700 Fachartikel publiziert und Vorlesungen in Europa, Nordamerika und Japan gehalten. Er ist Träger zahlreicher wissenschaftlicher Preise, darunter zwei internationale Nominierungs-Preise.

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